Faltenunterspritzung

Die Faltenunterspritzung wird oftmals als ergänzende, nicht-operative Maßnahme zum Facelifting mit dem Ziel der Faltenreduzierung im Gesicht durchgeführt. Grundsätzlich stehen für die Faltenunterspritzung verschiedene Substanzen zur Verfügung, die unter die Hautoberfläche injiziert werden können und so ein optisch glatteres Bild im Gesicht erzeugen. Die Faltenunterspritzung wird auch als „Liquid Lift“ bezeichnet und wird üblicherweise im Bereich der Stirn- und Nasen- sowie Mundfalten angewandt.

Resorbierbare Substanzen zur Faltenaufspritzung

Unterschieden wird bei der Faltenunterspritzung in die Verwendung von resorbierbaren sowie nicht-resorbierbaren Substanzen. Hyaluronsäure ist beispielsweise eine resorbierbare Substanz, die im menschlichen Organismus auch natürlich vorkommt und die mittels ihrer stark wasserbindenden Wirkung Falten aufpolstert. Kollagen ist eine weitere Substanz, die im Organismus vorkommt und die innerhalb von drei bis neun Monaten vom Körper resorbiert wird. Allerdings ist Kollagen innerhalb der EU für die Faltenunterspritzung nicht mehr in Verwendung. Die sogenannten Poly-L-Milchsäure hat als organische Substanz eine ähnliche Wirkung wie die Hyaluronsäure, bewirkt durch wasserbindende Wirkung eine Glättung der Haut und wird üblicherweise für großflächigere Glättungen genutzt. Die Poly-L-Milchsäure wird relativ langsam resorbiert und die Wirkung der Unterspritzung hält bis zu zwei Jahren an. Sehr geläufig und derzeit in aller Munde ist die Faltenunterspritzung mit Botulinumtoxin, eher abgekürzt als Botox bekannt. Dieses Bakteriengift wirkt dahingehend, dass beispielsweise in Krähenfüße oder die sogenannte Zornesfalte dieses Präparat gespritzt wird und mittels einer daraus resultierenden Lähmung der Muskulatur in diesem Bereich eine Entspannung der darüberliegenden Haut erreicht wird. Der Effekt ist drei bis vier Tage nach der Unterspritzung erkennbar und hält dann für drei bis maximal sechs Monate an. Eigenfett ist eine weitere resorbierbare Substanz, die für die Faltenunterspritzung geläufig ist. Das Eigenfett wird aus dem Unterhautfettgewebe der zu unterspritzenden Person entnommen, aufbereitet und gezielt unter Falten gespritzt. Die Wirksamkeit ist von nur einigen Wochen bis hin zu Jahren sehr variabel.

Nicht-resorbierbare Substanzen zur Faltenaufspritzung

Zu den nicht-resorbierbaren Substanzen zählt das Silikon, das in Ölform besonders in Mund- und Stirnfalten Verwendung findet. Die Aptus-Fäden, auch als russische Fäden bekannt, bestehen aus Polyurethan, werden mittels Nadel in das Bindegewebe eingelagert und  dann vom Organismus umhüllt, was letztlich ihre aufpolsternde Wirkung ausmacht. Beide nicht-resorbierbare Substanzen haben eine dauerhafte Wirkung.

Die Risiken

Beide Varianten der Faltenunterspritzung, also sowohl mit resorbieren, als auch mit nicht-resorbierbaren Substanzen, haben neben ihrer positiven Wirkung auch Nachteile aufzuweisen. Einer der Nachteile der resorbierbaren Substanzen liegt in dem möglicherweise gegebenen Allergierisiko, das oftmals vor der Behandlung nicht abschätzbar ist. Dennoch ist die Behandlung mit nicht-resorbierbaren deutlich risikobehafteter. Die dauerhaft in den Organismus eingebrachten Substanzen können auch Allergien auslösen, zudem aber auch verrutschen oder zur Knötchenbildung im Bindegewebe führen. Von Fachleuten der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie wird durchgängig von der Verwendung der nicht-resorbierbaren Substanzen abgeraten. Ein weitere Nachteil dieser Dauerimplantate ist darin gegeben, dass die Haut trotz Behandlung im Laufe der Zeit an Elastizität verliert und die behandelten Hautpartien erschlaffen. Die Permanent-Implantate verbleiben an ihrem Platz und können dann unter der Haut erhaben sichtbar werden. Resorbierbare Substanzen dagegen bauen sich im Laufe der Zeit ab, können bedarfsweise wieder individuell angewandt werden und wirken sich deshalb üblicherweise nicht optisch störend aus.

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